Was ist zweiter prager fenstersturz?

Der zweite Prager Fenstersturz fand am 10. März 1618 statt und war ein entscheidendes Ereignis im Vorfeld des Dreißigjährigen Krieges.

Hintergrund: Die öffentliche Religionsausübung im katholisch dominierten Böhmen war stark eingeschränkt, was zu einer wachsenden Unzufriedenheit der protestantischen Bevölkerung führte. Im Jahr 1617 hatten Kaiser Matthias und sein Nachfolger Ferdinand II. einige protestantische Rechte und Privilegien aufgehoben, was die Spannungen weiter verschärfte. Die protestantische Opposition beschloss, ihrer Unzufriedenheit Ausdruck zu verleihen.

Der Fenstersturz: Am 23. Mai 1618 drangen protestantische Adlige in die Prager Burg ein und warfen zwei kaiserliche Statthalter, Jaroslav Martinic und Wilhelm Slavata, sowie den Sekretär Philip Fabricius aus einem Fenster des Königlichen Ratesaals. Alle drei überlebten den Sturz, was von den Protestanten als Zeichen Gottes interpretiert wurde. Dieser Vorfall wurde als der "Prager Fenstersturz" bekannt.

Folgen: Der Fenstersturz löste eine Welle des Aufstands gegen die katholische Herrschaft aus und trug zur Eskalation des Dreißigjährigen Krieges bei. Die protestantischen Stände Böhmens bildeten eine eigene Regierung und wählten Friedrich V. von der Pfalz zum König von Böhmen. Dies führte zu einem militärischen Eingreifen der katholischen Liga und der Habsburger, die den Aufstand niederschlugen und die Protestanten ihrer Privilegien beraubten.

Auswirkungen: Der zweite Prager Fenstersturz führte zu weiteren religiösen Konflikten und Kriegen in Europa. Der Dreißigjährige Krieg wurde zu einem blutigen und verheerenden Konflikt, der großen Einfluss auf die politische, religiöse und gesellschaftliche Entwicklung Europas hatte. Der Konflikt endete 1648 mit dem Westfälischen Frieden und markierte das Ende des Glaubenskrieges in Europa.